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Frosch oder Ente: Schmuggelt Bill Gates über ein Nachhaltigkeitslabel mRNA in unsere Lebensmittel?

Juli 19, 2023
Wer dieser Tage aufmerksam durch die Supermärkte streift, findet ihn: auf Kekspackungen, Bananen, Kaffee, Schokolade etc.: den grünen Frosch und zugleich Siegel der Rainforest Alliance. Dieses Siegel ist derzeit praktisch in aller Munde, bzw. in den sozialen Medien präsent. In den letzten Jahren hat die Rainforest Alliance weltweit Anerkennung als Organisation erhalten, die sich für nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken und den Umweltschutz einsetzt. Doch hinter den Kulissen dieser internationalen Zertifizierung steht ein finanzkräftiger Unterstützer: Bill Gates. Er spendete 2007 über 5,5 Mio. Dollar. Das wirft kritische Fragen auf hinsichtlich der Motivation des Milliardärs, denn böse Zungen behaupten nicht zuletzt seit Corona: da wo Bill Gates seine Finger im Spiel hat, sollte man die eigenen lieber weglassen. Der Mitbegründer von Microsoft hat sich in den letzten Jahren vermehrt auf globale Gesundheits- und Umweltfragen konzentriert. Seine Stiftung, die Bill & Melinda Gates Foundation, hat Millionen in verschiedene Projekte investiert, die den Klimawandel bekämpfen und die Landwirtschaft nachhaltiger gestalten sollen. Kritisch ist seine Rolle in der WHO. Die Weltgesundheitsorganisation WHO wird mittlerweile zu 80 Prozent von privaten Geldgebern und Stiftungen finanziert. Größter privater Geldgeber ist die Bill und Melinda Gates Stiftung. Seit der Jahrtausendwende hat die Gates-Stiftung der WHO insgesamt 2,5 Milliarden Dollar gespendet – 1,6 Milliarden davon für die Ausrottung von Polio, Kinderlähmung. Insgesamt gibt die Stiftung jährlich vier Milliarden Dollar aus. Problematisch ist, dass Bill Gates durch seine Stiftungen seine Vorstellung von Gesundheitsförderung durchsetzt. Was gesund ist, bestimmt er. Seine Motivation Millionen in die Rainforest Alliance zu investieren, soll wohl ein altruistisches Signal sein und ein Streben nach ökologischer Nachhaltigkeit signalisieren. Allerdings: Gates' philanthropische Aktivitäten scheinen oft von seinen unternehmerischen Interessen begleitet zu werden.

Was ist Rainforest Alliance?

Auf den ersten Blick klingt es gut: Rainforest Alliance ist eine Organisation, die Landwirte dabei unterstützt, nachhaltige Praktiken zu implementieren und die Umweltauswirkungen ihrer Aktivitäten zu verringern. Ihr Siegel soll Orientierungshilfe für Verbraucher sein, um Produkte zu identifizieren, die bestimmten Umweltstandards entsprechen. Es gibt aber auch Kritik an der Effektivität und Glaubwürdigkeit der Organisation: Das Siegel sei zu leicht zu erlangen und die Rainforest Alliance würde nicht ausreichend strenge Kontrollen durchführen, um sicherzustellen, dass ihre Zertifizierung den tatsächlichen Umweltstandards entspricht. Eine Organisation, die im Zusammenhang mit der Rainforest Alliance und Bill Gates erwähnt wurde, ist Oxam. Oxam setzt sich für soziale und ökologische Gerechtigkeit ein. Sie äußerten Bedenken, dass die Finanzierung der Rainforest Alliance durch Gates zu einer zu großen Abhängigkeit von einem einzelnen Spender führt und die Unabhängigkeit der Organisation gefährden könnte. Hinzu kommt, dass das Rainforest Alliance Logo als das am wenigsten nachhaltige Gütesiegel am Markt gilt. Das bedeutet, dass sich Firmen damit schmücken, die besonders günstig zum “Greenwashing” kommen wollen, einem Vorgang, mit dem globalistische Konzerne sich besonders ökologisch geben, ohne es wirklich zu sein.

mRNA in Lebensmitteln?

Aber zurück zur Behauptung, die mit dem Frosch gekennzeichneten Lebensmittel seien mit mRNA versehen. mRNA soll angeblich ein extrem anfälliger und flüchtiger “Stoff” sein, der bei hohen Minusgraden konserviert werden muss, um nicht innerhalb kürzester Zeit zu zerfallen. Deshalb sei es technisch auch gar nicht möglich mRNA einzuschleusen – zumindest nicht so, wie es behauptet wird, sagen Faktenchecker im Netz. Dagegen spricht eine Meldung der Deutschen Pharmazeutischen Zeitung vom November 2020, die besagt, dass etwa der Covid-19-Impfstoffkandidat des Unternehmens Curevac, ein mRNA-Impfstoff, für drei Monate bei normaler Kühlschranktemperatur stabil bleibt. Das meldet das Tübinger Unternehmen. Sicher ist eines: die Rolle von Bill Gates bei der Rainforest Alliance und seine Motivation, Millionen zu spenden, bleibt ein kritisches Thema, das jeder selbst hinterfragen kann. Und nicht zuletzt verunsichert es Verbraucher, die sich wieder einmal die Frage stellen. Wem und was kann man heute noch vertrauen? Wenigstens hat der Konsument die Wahl: wer Lebensmittel mit dem Frosch-Siegel meidet, kann dieser Unsicherheit ausweichen. Zudem scheinen diese Produkte, derer es auffallend viele in Diskountern gibt, nicht von höchster Qualität zu sein. Grundsätzlich gibt es aber sowieso keinen Grund, hier in Europa Lebensmittel zu konsumieren, die aus den Regenwaldgebieten stammen. Nachhaltige Menschen- und umweltfreundliche Nahrungsmittelproduktion und Wirtschaft benötigen keine Vernichtung der Regenwälder. Speziell in Österreich könnten regional alle notwendigen Produkte hergestellt werden. Gier und Globalisierung lassen diese Nahrungsmittel um die halbe Welt jagen. Und es liegt an staatlichen Marktverzerrung, wenn solche Transporte auch noch steuerlich begünstigt werden. Wer regional und fair einkauft ist gerade in Zeiten wie diesen (wieder einmal) auf der sicheren Seite.
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